Schon wieder eine Kathedrale, diesmal in Winchester, und wir finden sie genauso prächtig wie in Chichester.
Der Chorraum gehört zu den ältesten in England und ist überwiegend im Originalzustand erhalten.
Wir wurden kurz nach dem Eintreten in die Kirche von Volunteers angesprochen, die unsere Fragen gerne beantworten und viel über die Kirchengeschichte erzählen konnten.
Oder mir einfach das Grab von Jane Austen zeigten. Sie ist hier neben einigen anderen weltlichen und geistlichen Personen begraben.
Diese Tauchermaske gehörte William Walker, der die Kathedrale ab 1906 vor dem Einsturz bewahrte indem er das Fundament in jahrelangen Tauchgängen mit Zement stabilisierte. Auch er liegt in der Kathedrale begraben.
Nein, die Figur schaut nicht auf ihr Smartphone, sondern sieht gedankenverloren in ihre mir Wasser gefüllten Hände. Antony Gormley hat diese Statue geschaffen, die seit Ende der 1980er Jahre in der Krypta steht. Die Krypta steht bis heute noch regelmäßig bis in Kniehöhe unter Wasser.
Neben Krypta und Schatzkammer hat mich auch die Bibliothek begeistert, die sehr alten Büchern, viele vor 1850 gedruckt sowie 17 Inkunabeln im Bestand hat. Dort stehen auch zwei alte unfertige, mit Hand gezeichnete Globen (noch ohne Australien).
Zu Stonehenge gingen die Meinungen bei uns weit auseinander. Zwischen „Na ja – viel Eintrittsgeld (75 Pfund!) für wenig Steine“ und „beeindruckend was vor so langer Zeit möglich war“. Der Steinkreis ist so aufgebaut, dass die Sonne zur Sonnenwende exakt zwischen die zwei größten Steine auf- bzw. unterging.
Damit die Steine auch sicher aufeinander lagen, wurden in die stehenden Felsen Zapfen herausgearbeitet und in den liegenden Steinen die passenden Zwischenräume geschaffen. Und das ohne Maschinen, sondern in mühseliger Handarbeit.
Übernachtet haben wir auf einem Parkplatz neben einer kleinen Strasse, die öfters auch von Panzern befahren wird. Die Nacht war aber ruhig, ohne Kettenrasseln oder Friendly Fire.
Im Reiseführer steht: eine moderne Hafenstadt mit spektakulärem Wahrzeichen -dem Spinnaker Tower. Nur für Wohnmobile hat die Stadt wenig übrig. Keine offiziellen Stellplätze, bei möglichen Parkplätzen warnen frühere Nutzer häufig vor Aufbrüchen und Fahrraddiebstählen. Der einzige offenbar sichere Parkplatz war außerhalb der Stadt in Portsolent. Die neugebaute Hafenanlage müsste aber in Anbetracht der Yachten eher Port Solvent heißen.
Dafür war der Parkplatz gut bewacht und für die Nacht kostenlos. Zu dem etwas versoffen dreinblickenden Sir Alec bestehen nach unserer Kenntnis keine verwandtschaftlichen Beziehungen.
Der Radweg zum Hafen führt uns am Geburtshaus von Charles Dickens vorbei
Der Spinnaker Tower beeindruckt wahrscheinlich eher, wenn man mit der Fähre von der Isle of Wight kommt. An Land geht er im gigantischen Outletgelände unter.
Einen Besuch wert ist das Royal Navy Historic Dockyard und bei 50 Pfund Eintritt haben wir uns auch viel Zeit genommen die historischen Schiffe anzusehen.
Neben den historischen Docks liegt ein aktiver Flugzeugträger und die Mannschaft kam an diesem Nachmittag zum Dienst.
Ganz besonders beeindruckend war die HMS Victory (HMS – His Majesty’s Ship).
Aber zuerst gabs einen Kaffee
Die HMS Victory war das Kriegsschiff von Admiral Nelson bei der berühmten Schlacht von Trafalgar
Nelson standen standesgemäß auf dem Schiff ein Schlaf- und ein Wohnzimmer sowie zwei Toiletten zur Verfügung. Da der Andrang dort groß war, hier stellvertretend die Zimmer von Kapitän Hardy.
Bei Bedarf wurden die Geschütze im Schlafzimmer vor die Fenster befördert und dort fixiert.
Die pharmakologischen Möglichkeiten der Schiffsapotheke waren limitiert.
Auch das chirurgische Besteck ähnelte abgesehen von den Größenverhältnissen stark dem Werkzeug der Zimmerleute. Bei körperstammnahen Wunden konnte im wesentlichen nur mit Verbänden abgedeckt werden und die Männer starben dann häufig schnell an Blutungen oder später an Wundinfektionen. Waren die Extremitäten betroffen, kam dann bei Amputationen das miniaturisierte Zimmermannsbesteck zum Einsatz – ohne Narkose, lediglich mit Schnaps konnten die Schmerzen gelindert werden.
Während der Schlacht bei Trafalgar wurde auch Lord Nelson schwer verletzt und starb wenige Stunden später an seiner Verletzung.
Die Victory verfügte über mehr als 100 Kanonen, die auf mehrere Decks verteilt waren.
Die Küche befindet sich sehr zentral und die Töpfe gleichen kleinen Fässern.
Neben der HMS Victory kann man noch die HMS Warrior, ein weiteres Kriegsschiff besuchen.
Abendessen gab es in Portsolent und dann ging unsere Route so weiter
Die Überfahrt von Calais nach Dover war problemlos und schnell. Und dann mussten wir uns erstmal an den Linksverkehr gewöhnen.
Wir fuhren bis Rye und fanden einen Stellplatz für die Nacht auf einem Autowaschplatz. Hier werden die Autos noch von Hand gewaschen und der Rest des Platzes wird als Park- bzw. Stellplatz vermietet. Das war in Rye die einzige Möglichkeit über die Nacht zu stehen, ja um überhaupt mit einem Reisemobil auch nur anzuhalten.
Im Mittelalter war Rye eine bedeutende Hafenstadt in Südengland, dann versandete der Hafen und das Städtchen wurde vergessen. Heute kommen viele Touristen wegen der gut erhaltenen denkmalgeschützten Häuserzeilen.
Besonders schön ist die gepflasterte Mermaid Street
Heute fand ein Spielenachmittag statt, es ging um den besten beim Boulespielen
Englische Küche – wir waren vorbereitet und dann doch positiv überrascht von unserem ersten Restaurantbesuch. Das Essen war ausgesprochen gut und lässt uns auf weitere positive Erlebnisse hoffen.
Über die Osterfeiertage herrscht auf den englischen Campingplätzen Hochbetrieb und so mussten wir im Vorfeld drei Nächte vorbuchen – auf einem Campsite an der Küste.
Auf dem Weg lernten wir die kleinen Straßen und ihre schlechte Beschaffenheit kennen. Unser Besteck tanzte in der Schublade und wir kamen nur langsam voran.
Als Zwischenstopp bot sich Bodiam Castle an. Die Burg wurde 1385 erbaut und die Außenmauern und Türme sind noch gut erhalten.
Eine klassische Burg mit Wassergraben, Wehrgängen und Türmen.
Viele Familien waren unterwegs und überall gab es Hasenohren, die man sich aufsetzen konnte. Im Inneren der Burg gab es die Möglichkeit sich als Ritter zu verkleiden oder sein Glück im Ringe werfen zu versuchen.
Am nächsten Nachmittag dann der erste Kontakt mit dem Meer. Morgens hatten wir typisches englisches Wetter mit Regen und Kälte, dann kam die Sonne hervor und alle waren unterwegs.
In West-Wittering gibt es lange Strände, in East-Wittering ausser zwei kleinen Supermärkten mit welkem Gemüse nicht viel Sehenswertes.
Aber immerhin konnten wir hier Mikes Bestellung (HP-Sauce und Marmite) erwerben.
Den öffentlichen Nahverkehr probierten wir am Ostersonntag aus und fuhren nach Chichester.
Wir hatten die Gelegenheit am Evensong in der Chichester Cathedral teilzunehmen. Wir saßen auf hölzernen Kirchenstühlen, die von 1330 stammten und genossen den wunderbaren und bekannten Kirchenchor von Chichester.
Eine sehr beeindruckende Erfahrung wie viel ungezwungener die Engländer mit ihrem Gottesdienst umgehen.
Die Tapisserie des Shrine of St. Richard stammt von der deutschen Künstlerin Ursula Benker-Schirmer und wurde 1985 aufgehängt.
Das Kirchenfenster „David“ soll Psalm 150 darstellen und wurde 1978 angebracht, es ist auch bekannt als Chagall-Fenster
Auch ein Spaziergang durch die Stadt bietet interessante Eindrücke
Lord Nelson, der tagische Held der Schlacht von Trafalgar, würde uns in Kürze nochmals begegnen.
Wer über die Qualität des Internets in Deutschland meckert war wahrscheinlich noch nicht in England. Die Schwankungen sind enorm und oft gibt es einfach überhaupt keinen Empfang.
Aber die Landschaft ist wunderschön und die Engländer:innen sind sehr freundlich, entspannt und hilfsbereit. Wir freuen uns auf die Weiterreise.
Endlich ist alles vorbereitet, die Pflege der Pflanzen in treue Hände gegeben und alle wichtigen Dinge zu Hause erledigt. Jetzt können die nächsten vier Monate im Kärrele beginnen.
Den Kaiserstuhl kennen wir bisher nur indirekt über das eine oder andere Weingut, jetzt bietet sich die Gelegenheit die Gegend zu erkunden. Das Wetter spielt mit und wir genießen ein erstes Glas Wein in der Vinothek vom Weingut Abril. Leider sind die Stellplätze bereits vergeben, so dass wir auf den Gemeindestellplatz beim Freibad ausweichen.
Die nächsten 2 Nächte stehen wir auf dem Weingut Schätzle in Vogtsberg. Ein guter Ausgangspunkt für Rad- und Wandertouren.
In Oberbergen ist das legendäre Weingut Franz Keller mit seinen Restaurants und der Weinhandlung ansässig. Zum Glück für unsere Reisekasse war das Sternelokal geschlossen und so genießen wir im Winzerhaus Rebstock solide badische Wirtshauskost mit einem reifen Pinot noir des Weinguts. Der Hausherr Fritz Keller, ehemaliger DFB-Präsident mit etwas eigenwilliger Amtsführung, war stets kommentierend anwesend und half nach Kräften die Flaschen zu leeren.
Übers Wochenende sind wir in Freiburg. Diese Stadt gefällt uns so gut. Ich freue mich jedes Mal dorthinzukommen. Hier zeigt sich mal wieder, wie einfach und entspannt man mit dem Fahrrad unterwegs sein kann, wenn es entsprechend breite Radwege oder Fahrradstrassen gibt. Da muss München noch einiges dazulernen.
Kein Aufenthalt in Freiburg ohne Besuch in der Markthalle, einem Foodcourt mit zahlreichen internationalen Essensständen.
Dann geht es Richtung England mit einer Übernachtung in Luxemburg. Ein schöner Campingplatz direkt an der Sauer gelegen.
Mautfrei nach England bedeutet über Belgien zu fahren. Aber wo übernachten? Es ist gar nicht einfach einen Stellplatz zu finden und so wird aus Brüssel Brügge, was mit Sicherheit keine schlechte Wahl war.
Die historische Altstadt von Brügge gehört zum Unesco Weltkulturerbe und ist wunderschön.
Nur bei den angeblich besten Fritten in ganz Belgien sind wir definitiv anderer Meinung.
Es gibt aber auch Alternativen
Gestärkt besichten wir die Heilig-Blut-Basilika. Die Reliquie des heiligen Bluts soll angeblich von Kreuzfahrern nach Brügge gebracht worden sein und wird seither hier aufbewahrt.
Mag das Blut auch alt sein, der Opferstock ist hochmodern und bietet bargeldlose Spendemöglichkeit.
Nach nur zwei Stunden Fahrt sind wir am Fährhafen in Calais
und genießen zu belgischem Bier einen schönen letzten Sonnenuntergang in Frankreich
eine Flucht aus Deutschland von Rüdiger von Fritsch
Da ich im Remstal aufgewachsen und nur ein paar Jahre jünger als der Autor bin, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Zeitgeist damals wird gut eingefangen und ich habe mich an Dinge erinnert, die damals zum Alltag gehörten. Das Leben in Familien, die Verwandte in der DDR hatten, wird gut beschrieben und auch die Vorbereitung und die eigentliche Fluchtgeschichte sind wirklich unglaublich, wie naiv die Freunde damals an das Vorhaben herangegangen sind und wie knapp sie Gefängnis oder Tod entkommen sind, wird zum Schluss ganz deutlich. Ich empfehle das Buch besonders für meine Altersgruppe oder geschichtsinteressierte aller Altersgruppen.
Ich kann auch Heinrich August Winkler sprechen lassen: »Ich habe selten ein Buch gelesen, dem es so gut wie diesem gelingt, einen Einzelfall, der für sich alleine schon aufregend genug ist, in ein großes historisches Panorama einzufügen.«
Unser Blog war unseren tatsächlichen Aufenthaltsorten immer hinterher. Und wenn Ihr diesen Eintrag lest, sind wir schon wieder seit einer guten Woche in München.
Auf unserem Rückweg waren wir im Bordeaux zum Abendessen. Tatsächlich hatten wir das große Restaurant in Margaux ganz für uns alleine.
Trotzdem haben Koch und Kellner sehr hohes Niveau abgerufen. Das Essen war ausgesprochen gut
und vom Sommelier haben wir ein paar Restauranttipps für den nächsten Abend in Bordeaux bekommen.
Es war schon erstaunlich, dass Margaux – ein wegen seines Rotweins weltberühmtes Weinbaugebiet – ein kleines Dorf ist und außer Weinläden nicht mal eine Bäckerei aufweisen kann. Unser Spazierung vor dem Abendessen fühlte sich surreal an, da es weder ein Café noch eine Bar gab. Auch der kleine Supermarkt hatte geschlossen.
Da wir noch eine Empfehlung für ein Weingut in St. Estèphe (Frank Phélan) haben, erstehen wir am nächsten Morgen einige wenige Flaschen aus der Region. Der Bezahlvorgang war von stetem Klagen des Weinhändlers über die Krise des Weinbaus im Bordeaux begleitet. Vor allem die junge Kundschaft mag keinen Wein aus dem Bordeaux mehr kaufen, die Chinesen lassen auch stark nach und die Russen sowieso, und dann noch der durchgeknallte Américain mit seinen Zöllen… . Einen Teil des Problems könnte er erkennen, wenn er einen wachen Blick auf die Preisschilder seiner sicherlich erstklassigen Weinauswahl werfen würde: ein gewaltiger Anteil dreistellig und nicht wenige weisen sogar vierstellige Eurobeträge aus. Wer Jahrzehnte seine Produktion unter exorbitantem Einsatz von Chemie ausweitet und den Markt mit schlechtem Wein zu überzogenen Preisen überschwemmt, muss sich nicht über ausbleibende Kundschaft wundern.
Am nächsten Morgen fuhren wir die wenigen Kilometer bis zum Campingplatz du Lac nach Bordeaux. Denn wir wollten unbedingt noch in die Cité du Vin.
Das Gebäude besteht aus über 2.000 reflektierenden Aluminiumplatten mit der der 55 Meter hohe Turms des Gebäudes verkleidet ist.
In der Ausstellung dreht sich alles um Wein. Dabei werden alle Sinne angesprochen, teilweise werden die Informationen spielerisch vermittelt. Es wird nicht langweilig und man könnte hier gut einen halben Tag verbringen.
Oben in der Turmspitze gibt es nach dem Besuch ein kleines Glas Wein und einen spektakulären Blick über Bordeaux.
Das Museum ist direkt an der Garonne gelegen und wir können am Fluß entlang bis in die Innenstadt gehen
Als sich vor einem Restaurant eine lange Schlange bildet, um mit Öffnung des Lokals um 19 Uhr eingelassen zu werden
schließen wir uns den Wartenden an und haben Glück im ersten Schwung noch ins Lokal zu kommen.
Das Essen besteht für alle aus Salade aux noix, Faux-filet paré finement coupé Pommes allumettes et la fameuse sauce (so auf der homepage beschrieben)
Von den Pommes allumettes kann jeder so viel bekommen, wie sein Magen verarbeiten kann und darüber hinaus
Das ganze kostet 22 Euro pro Person und der Preis erklärt die nicht enden wollende Schlange vor dem Restaurant.
Die nächsten beiden Tage sind wir auf der Autobahn unterwegs Richtung Deutschland. Wir finden einen kostenlosen Stellplatz an einem kleinen See und haben mal wieder einen wunderbaren Blick von unserem Kärrele aus.
Und zum ersten Mal sind die Temperaturen bei Null Grad angekommen.
Trotzdem lohnt sich der Rundweg um den See
Und mit etwas Glück finden wir auch hier einen liegenden Akt, wobei die künstlerische Qualität zugegebenermaßen etwas nachgelassen hat.
Am Abend wollen wir in Colmar übernachten, wissen aber nicht, dass das Elsass wegen der vielen Weihnachtsmärkte ein Hotspot im Dezember ist. Mit Glück finden wir noch in Turckheim einen Stellplatz
Auch hier ist die Dorfmitte geschmückt und es gibt einen Weihnachtsmarkt und sogar eine Weihnachtsstube
Tja und dann sind wir in Deutschland und treffen in Freiburg einen Teil unserer Familie
und nun sind wir wieder hier
Schön, dass Ihr uns begleitet habt!
Weiter geht es im nächsten Jahr. Ideen haben wir schon einige. Bis dahin wünschen wir Euch schöne Weihnachten und ein gesundes Neues Jahr!
Weiter in den Süden wollen wir nicht mehr fahren, deshalb sind wir nun eigentlich schon auf dem Rückweg, denn wir fahren Richtung Nordosten. Den ersten Stopp legen wir in Badajoz ein, der Hauptstadt der autonomen Provinz Extremadura, in der Nähe zur portugiesischen Grenze.
Nicht nur wir haben den Sonnenuntergang am Fluß beobachtet
Am nächsten Morgen ging es weiter bis Salamanca
Auch in Salamanca gibt es eine alte und eine neue Kathedrale und wieder sind sie aus dem 12. bzw. 16 Jahrhundert. Aber auch die Universität könnte man bei einem schnellen Blick als Kirchenbau ansehen.
Vor dem Portal der Kirche haben sich die vielen Essenslieferanten getroffen, bevor sie wieder auf ihre Roller stiegen und losfuhren. Der spanische Lieferdienst Glovo hatte bisher seine Fahrer als Freelancer angestellt, das hat nun ein Ende. Nachdem Spanien in den letzten Jahren immer wieder sehr hohe Strafen gegen Glovo verhängt hat, stellt der Lieferdienst ab diesem Dezember seine Fahrer an. Damit sind sie nun endlich sozial abgesichert.
Unser Reiseführer hob besonders den Plaza Mayor hervor, der wieder einmal als einer der schönsten Plätze Spaniens bezeichnet wurde.
In der Mitte des Platzes steht die Weihnachtsdeko, kleine Tannenkreise mit vielen Minikerzen
Auch die Schaufenster hatten einiges zu bieten
und nicht nur in München gibt es die Kneipe Edelweiss
In der Gegend um Salamanca leben die freilaufenden Iberico-Schweine, von denen wir einige auf unserer Fahrt gesehen haben und der echte Ibericoschinken schmeckt fantastisch und ist mit keinem unserer Schinken zu vergleichen
Auf dem Rückweg zu unserem Stellplatz konnten wir die Brücke noch einmal fotografieren
Natur
Eigentlich wollten wir am nächsten Tag zu den Picos aufbrechen, da stabiles Wetter und gute Fernsicht angesagt wurde
aber dann haben wir auf dem Weg durch den Nationalpark Saja-Besaya
wunderbare Natur gesehen und sind früher auf einen Campingplatz abgebogen
Im Nationalpark gibt es große Waldbestände mit autochthonen Arten, in unserer Nähe besonders Eichenwälder und im Saja, der am Campingplatz vorbei floss, leben Otter. Es gab sternenklare Nächte und rote Sonnenuntergänge
Am nächsten Tag stand eine Wanderung zu den Cascadas de Lamina auf unserem Programm. Aber im Dezember ist es nicht mehr so einfach den Bach zu überqueren, deshalb mussten wir umkehren. Die Wanderung hat sich trotzdem gelohnt.
Auf Du und Du mit der Kuh
Am nächsten Tag war dann eine einfache Flusswanderung möglich
Und am letzten Tag sind wir aufs Rad. Es sollte zu einem der ältesten Bäume Spaniens gehen. Relativ einfach stand im Internet. Nur dass Komoot uns eine Strecke konfiguriert hat, deren Steigungen oftmals an die 20% betrug und selbst mit dem E-Bike auch wegen der Wegbeschaffenheit kaum zu bewältigen war.
Der alte Baum, angeblich war er schon da, bevor Kolumbus Amerika erreicht hat, ist dann aber nicht so beeindruckend
Die Tage im Nationalpark machen Lust auf eine Rückkehr und auf einen Besuch der Picos de Europa.
Wäsche: Wenn mehrere das gleiche tun, ist es noch immer nicht dasselbe
in der Ausstellung in Santiago de Compostela ist es Kunst
vor der Kneipe in Lissabon ist es Kommerz
manche nutzen es als Kuhstopper
bei uns Kampern ist es notwendig
genau so wie bei den Bewohnern der kleinen Käffer hier im Nationalpark
Zwei Städte stehen jetzt auf unserem Programm. Leider meint es das Wetter in Porto überhaupt nicht gut mit uns. Zwar dachten wir eine Stadt bei schlechtem Wetter geht schon, aber tatsächlich hat es so viel geregnet, dass wir nicht viel gesehen haben.
Wir konnten von unserem Campingplatz auf einem gut ausgebauten Radweg bis
zu dieser Brücke fahren und haben uns dann entschieden die Stadt zu Fuß zu erkunden. Auf dem Hinweg sind wir auf der unteren Brücke gegangen, auf dem Rückweg oben
Ich wollte natürlich unbedingt in die bekannte Buchhandlung Lello, mitten in Porto. Sie gilt als die schönste Buchhandlung in Europa und das sieht man an der Schlage, die sich trotz des Regenwetters vor dem Eingang gebildet hat.
Der Andrang ist wohl immer so groß, dass es bestimmte Einlasszeiten gibt, die man vorab über Internet buchen kann und Eintritt kostet es auch. Wir wollten dann nicht eine Stunde im Regen stehen und haben uns stattdessen ein kleine Boutique nebenan angeschaut, die ebenfalls eine schöne alte Einrichtung aufzuweisen hatte.
Wir waren dann doch noch in einer Buchhandlung, die sich über viele Räume verteilt und einen besonderen Aufsteller hat
Die Portugiesen haben ein geniales Marketing für einfache Sardinen gefunden.
Schön gestaltete Läden, in denen es nur Sardinen in Konserven gibt. Aber die Verpackung macht aus gewöhnlichen Sardinen ein must-have. Für jede Gelegenheit die passende Verpackung und schon kosten Sardinen um die 120 Euro das Kilo.
Auf der anderen Flussseite gibt es viele Portweinproduzenten, die ihre Verkaufsräume geöffnet haben und auch Touren anbieten.
Zur Einstimmung haben wir bereits auf der Fahrt eine passende Folge des Podcasts Terroir und Adiletten gehört – mit Dirk Niepoort. Das Familienunternehmen hat unter anderem auch Weinberge im Dourotal, dort wachsen die Trauben für beste Portweine. Aber in Porto war der Keller geschlossen und nur mit Voranmeldung eine Besichtigung möglich.
Wie gut, dass es Sandeman gibt. Hier konnten wir noch eine Führung für den Nachmittag buchen
Früher gab es für den Portwein ganz unterschiedliche Flaschen mit verschiedenem Fassungsvermögen. Diese Flaschen hier sind teilweise 100 Jahre alt.
Zum Abschluss der Führung gab es auch ein Tasting mit weißem, Ruby und Tawny Portwein.
Abends gab es ein Gericht, das in Porto und Umgebung sehr beliebt ist. Zumindest haben an den beiden Abenden, die wir dort gegessen haben, alle um uns herum nur dieses Gericht bestellt: Francesinha (kleine Französin), ein Toast mit Fleisch, Schinken, Spiegelei, Tomatensauce und vor allem viel geschmolzenem Käse, serviert mit french fries. Ich habe mich für den Salat mit Ziegenkäse und Walnüssen entschieden und es nicht bereut.
Nach zwei Nächten wollten wir weiter nach Süden und wie so oft haben wir es uns spontan anders überlegt und in Lissabon angehalten.
Hier ist es sinnvoll auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen und die eine oder andere Busfahrt war nicht nur wegen des eigenwilligen Fahrstils interessant.
Lissabon hat uns sehr gut gefallen, am Wochenende wird hier gefeiert
Bereits am Morgen bildet sich schon eine Menschenschlange in der Nähe des Staatstheaters Dona Maria II, aber nicht wegen begehrter Theaterkarten, sondern um sich ein Gläschen A Ginjinho do Rossio zu genehmigen.
Es schmeckt nach Rumtopf mit eingelegten Sauerkirschen und hat ca. 20% Alkoholgehalt. Man kann sein Stamperl mit und ohne Kirschen bekommen und bezahlt dafür 0,70€.
Hier treffen sich alle Altersklassen
In Portugal haben die Weihnachtsmärkte an diesem Freitag eröffnet und es gab standing ovation von unzähligen Passanten vor einer Shoppingmall, die zur Premiere der Weihnachtsinstallation an der Fassade kamen. Und auf jedem Platz gibt es Weihnachtsmärkte, die sich besonders um das leibliche Wohl der Portugiesinnen kümmern.
Essen ist ein gutes Stichwort: Wir waren dreimal sehr unterschiedlich essen und zweimal davon wirklich sehr gut.
Am ersten Abend waren wir im Oficio, ein hippes trendiges Lokal mit Insta geeigneter Küche, wobei der Geschmack der Optik nicht immer Stand hielt.
Schon am ersten Tag ist uns die Warteschlage vor dem Restaurant Casa da India aufgefallen
daher nutzen wir die Möglichkeit am zweiten Abend und stellten erstaunt fest, dass es sich nicht um indische Küche handelte
sondern um einfache portugiesische Küche. Kann man mal essen, muss aber auch nicht sein, vor allem die breiförmigen Sättigungsbeilagen waren geschmacklich durchaus herausfordernd.
Dann doch lieber frische Nikkei-Küche
Natürlich sind wir auch mit der historischen Tram gefahren und haben das Mosteiro dos Jerónimos besucht
Auf unserem Campingplatz fanden wir mal wieder einen liegenden Akt
Wir haben uns entschlossen nicht weiter nach Süden zu fahren, sondern sind wieder Richtung Spanien aufgebrochen, um die gute Wetterprognose für die Picos de Europa zu nutzen.
Den Aufenthalt in einer Raststätte hat Michael so festgehalten
Schon spät im November und das Wetter meint es noch mal sehr gut mit uns. Wir fahren an die Küste, finden einen wunderbaren Strand und haben bei A Probra do Caraminal einen Stellplatz für uns alleine.
In wenigen Minuten sind wir mit dem Rad im Ort, der sich schon auf den Winterschlaf vorbereitet und fast nur noch von Spanieren besucht wird.
Jetzt wird mal wieder selber gekocht
mit Jakobsmuscheln als kleiner Vorspeise, gefolgt von Süßkartoffelstampf mit Thunfisch und Paprikalinsengemüse. Unsere Radtour am nächsten Morgen führt uns zur höchsten Erhebung der Gegend.
Angeblich kann man bei klarem Wetter bis nach Portugal sehen. Bei uns war es bedeckt, aber der Blick war immer noch sehr beeindruckend.
Am Strand haben wir eine kleine Bar gefunden und wurden bereits am zweiten Abend wie Stammgäste begrüßt
Wir hatten jeden Abend wunderbare Sonnenuntergänge
Auch der Strand bot sich für lange Wanderungen an
Als sich das Wetter eintrübt fahren wir weiter und machen einen Abstecher nach Portugal.
Unser Reiseführer hat den Cruz de Ferro hoch gelobt, daher sind wir diese Strecke gefahren, allerdings wurden wir gewarnt, dass wir dann wieder umkehren müssen.
Die Stecke war landschaftlich sehr schön, allerdings waren wir von Cruz de Ferro nicht so angetan. Die Warnhinweise waren nun nicht mehr zu übersehen: Für Autos über 3m sei die Durchfahrt durch das nächste Dorf – El Acebo – nicht möglich. Unser Kärrele hat 3m. Was tun?
Die Rückkehr hätte einige Stunden gedauert, daher haben wir es einfach probiert. Für die Durchfahrt war wegen der schräg verlaufenden Rinnen Schritttempo eigentlich bereits zu schnell. Und wie auf dem Bild zu sehen, war die Strasse auch nicht wirklich breiter als unser Auto. Die größte Herausforderung aber waren die in die Strasse hineinragenden Balkone der Häuser, die auch viel zu niedrig waren.
Wir haben es gut gemeistert, aber in der Hauptsaison oder bei Gegenverkehr ist es kaum zu schaffen.
Mein Fahrzeugführer sagt dazu immer: „Eine außerordentliche Belastung für Mensch und Material“.
Übernachtet haben wir wieder auf einem öffentlichen kostenlosen Stellplatz in einem kleinen Dorf. Hier gab es Sahne nur noch in Literverpackungen. Für die Pilzsauce war sie aber nötig, deshalb waren die folgenden Tage immer mal wieder sehr sahnelastig.
Am nächsten Morgen haben wir unsere Kaffeepause in Ponferrada gemacht. Hier gibt es mal wieder eine Burg. Der Grundriss der Burg ist sehr unregelmäßig, was sicher den unterschiedlichen Bauphasen geschuldet ist. Begonnen im 12. Jahrhundert, wurde in 19. Jahrhundert noch angebaut.
Merkwürdig kam uns dieser Herr vor
die Bronzefigur soll einen Nazarener darstellen. Eine Woche vor Beginn der Karwoche geht wohl ein ebenso schwarz gekleideter Mann durch die Stadt und verkündet mit seiner Glocke den Gläubigen das bevorstehende Fest.
Wir fahren den restlichen Tag entlag des Pilgerwegs und haben das Glück, dass wenige Autos und Pilger unterwegs sind.
Die Fahrt geht stetig auf schmalen Strassen nach oben. Und wir waren fast auf der ganzen Strecke alleine unterwegs. Auf 1270 m befindet sich der Pass Alto de San Roque mit einer riesigen Bronzestatue eines mittelalterlichen Pilgers.
Die Landschaft ist wirklich sehr beeindruckend und hat etwas Majestätisches
Auch wenn wir nicht gewandert sind, macht so ein Fahrtag hungrig. Wir haben in Sarria in einem typischen Restaurant zu Abend gegessen und dann auf unserem kostenfreien Stellplatz wunderbar geschlafen.
Am nächsten Tag kamen wir gegen Nachmittag in Santiago de Compostela an. Zur Abwechslung mal wieder ein Campingplatz und dann die Räder raus und hinunter in die Altstadt
Die typischen Bilder aus Santigo de Compostela lassen wir mal beiseite und zeigen hier etwas anderes
Es gibt ein gewaltiges Kulturzentrum, das über der Stadt thront und neben Konzertsaal, Bücherei, Impfstation für Covid oder Grippe auch mehrere kostenlose Ausstellungen anbietet.
zum Beispiel eine Ausstellung über die Geschichte der Tätowierung
Sage keiner es tut nicht weh
die andere Ausstellung war sechs zeitgenössischen Künstlerinnen gewidmet
unter anderem Blanca Silvia
und Tusi Sandoval
und auch hier finden wir wieder einen liegenden Akt