Zwei Bücher – zwei ganz unterschiedliche Familiengeschichten. Ich kann gar nicht sagen, welches Buch mir besser gefallen hat. Beide sind unbedingt lesenswert und Ihr müsst sie lesen!
Annett Gröschner, Schwebende Lasten

Zugegeben hat mich weder der Titel noch das Cover zum Lesen animiert, deshalb hat es gedauert, bis ich angefangen habe zu lesen, doch dann konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Schon die ersten Sätze haben mich in die Geschichte hineingezogen und ich wollte wissen wie das Leben von Hanna aussah. Die Kapitel werden mit Blumenbeschreibungen eingeleitet und Blumen spielen im Leben von Hanna eine große Rolle, auch wenn sie ihren Beruf als Blumenbinderin nicht lange ausführen konnte und stattdessen viele Jahre als Kranführerin in den Thälmannwerken in Magdeburg arbeitete. Die Geschichte beginnt im Kaiserreich und endet Ende des 20. Jahrhunderts mit dem Tod von Hanna. In ihrem Leben hat Hanna viel zu ertragen und dann gibt es wieder diese leichten Momente, man schmunzelt und dann bleibt einem das Schmunzeln wieder im Halse stecken. Hanna nimmt ihr Schicksal einfach an und versucht, sowohl in der Zeit des Nationalsozialismus als auch in der Zeit des realexistierenden Sozialismus, das Beste daraus zu machen, für ihre Familie und für sich. Einige Alltagsbeschreibungen erinnern mich an meine Großmutter und wahrscheinlich ist es das Leben einer ganzen Generation, das ähnlich verlaufen ist, egal ob in Ost- oder Westdeutschland. Es ist auch eine Geschichte von den vielen Frauen, die das Leben egal in welchen politischen Umständen am Leben gehalten haben. Das Leben von Hanna endet mit 237 Blumensträußen in ihrer Wohnung und mit Zwergsonnenblumen, die den ehemaligen Blumenladen von Hanna, der schon jahrzehntelang nicht mehr existiert, markiert und für das Hannas Töchter keine Erklärung haben. Es ist ein Buch, das mich noch lange beschäftigt und zum Erinnern anregt.
Liz Moore, Der Gott des Waldes

Was hat es mit dem Geheimnis der Familie van Laars auf sich? Zuerst verschwindet der Sohn und wird nicht gefunden und 13 Jahre später verschwindet die Tochter. Was passiert auf dem Gelände des Familienbesitzes der van Laars, auf dem jedes Jahr ein Sommercamp für Kinder und Jugendliche stattfindet und in den dichten Wäldern der Adirondack Mountains liegt. Die Ereignisse werden aus der jeweiligen Perspektive von Frauen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten erzählt. Diese Erzählweise macht es besonders schwierig das Buch aus der Hand zu legen, denn wenn das Kapitel endet, dann will man wissen wie die Erzählung aus Sicht der Protagonistin weitergeht. Spannend bis zum Schluß mit Wendungen, die nicht vorhersehbar sind. Beste Unterhaltung nicht nur für Krimifans! Gehört in jeden Urlaubskoffer. Und falls Du dich im Wald mal verlaufen solltest: Setz dich hin und schrei!
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