Tullamore Dew Destillery
In Irland gehört der Besuch einer Whiskey Destillery zum Pflichtprogramm und damit haben wir auch gestartet


Die Tour dauert 90 Minuten und erklärt die Geschichte der Gründerfamilie und die Herstellung ihres Whiskey

Bei dieser Führung haben wir unseren ersten Irish Coffee getrunken und fanden es tatsächlich ziemlich gut. So gut, dass wir uns eine Flasche Tullamore Whiskey mitgenommen haben, um dann in München an kalten Wintertagen doch wieder zu vergessen, uns einen Irish Coffee zuzubereiten.


Foynes Flying Boat & Maritime Museum
Seit den 1930er Jahren war Foynes für die kommerzielle transatlantische Passagierflüge ein wichtiger Standort. Die ersten Flugzeuge, die nach Amerika flogen waren noch Wasserflugzeuge, da es noch keine geeigneten Landebahnen gab. So konnte man bei Problemen auch auf dem Atlantik notwassern.



Das wohl bekannteste Flugboot war die Boeing 312, PAN AM Clipper. Das Museum hat ein maßstabsgetreues Modell bauen lassen und hier kann man es bestaunen




Wie viel Platz die Passagiere damals noch hatten, können wir uns heute kaum noch vorstellen. Weit weg von den Sardinenbüchsen der jetzigen Fluggesellschaften.

Geschlafen wurde in Stockbetten und diniert in separaten Esszimmern, natürlich auf Porzellan und mit bestem Besteck.
Auch im 2. Weltkrieg war Foynes ein wichtiger Zwischenstopp für die allierten Truppen. In den 1940er Jahren ist viel Militärpersonal hier durchgekommen und das trotz Irlands Neutralität. Um den Schein zu wahren mussten alle Zivilkleidung tragen und unter den Einwohnern soll es den Spruch gegeben haben: „gegen wen sind wir heute neutral?“
In dieser Zeit sind auch einige bekannte Zeitgenossen von Foynes abgeflogen.



Gleichzeitig würdigt das Museum auch die Hollywood Diva Maureen O’Hara, die dem Museum eine Vielzahl ihrer Kleider, Schuhe und anderen Gegenständen vermachte. Sie hatte sich in den Piloten Charles Blair verliebt, als sie ihn auf ihrem Flug nach Irland traf. Und da er aus der Gegend stammte, siedelte sie nach Irland um und lebte bis zu ihrem Tod in Glengarriff.


Ein wesentlicher Fixpunkt waren für uns die irischen Pubs. Das lag weniger an einem übermäßigen Hang zu Alkoholischem noch an der bestechenden Kochkunst der Chefs, sondern an der Tatsache, daß viele Pubs in herausragender landschaftlicher Lage ihre Parkplätze zur Übernachtung für autarke Motorhomes zur Verfügung stellen. Der Deal ist natürlich, daß man dann auch dort isst und trinkt.
Zum Beispiel Spillanes bei Kilshaning auf einer Landzunge der Halbinsel Dingle



Oder Paidi O Se’s Pub bei Ventry, gewidmet einem ehemaligen Star des gälischen Footballs. Wegen des phantastischen Strands und dem gerade erträglichen Wetter blieben wir zwei Tage.







Beim Schuheanziehen fand sich der kleine Jesus einsam im Sand und begleitet uns seither

Helens Pub liegt am berühmten Ring of Kerry, eine Rundstrecke um die Halbinsel.


Um den davon abseits liegenden Pub zu erreichen muss man aber bereit sein, seinen rechten Aussenspiegel zu opfern.
Ausgerechnet ein VW-Bus aus Ebersberg hat sich an unserem Spiegel ausprobiert: Stuttgart gegen Wolfsburg 1:0 (für nicht Autofans heißt das übersetzt Mercedes gegen VW; oder noch einfacher ausgedrückt: unser Spiegel blieb heil)
Ganz in der Nähe liegt Derreen Garden, der besonders für seine Rhododendron bekannt ist. Manche wurden bereits 1870 gepflanzt.






Unser Weg führt uns immer weiter am Wild Atlantic Way entlang


Die Bedeutung der Pub-Kultur in Irland kann man jeden Abend und besonders am Wochenende kennenlernen, wenn der Aufenthalt mit engem körperlichen Kontakt und gelegentlichen Guiness auf der Kleidung einhergehen. Typischer Irish Folk war nicht so häufig zu hören, eher gängige Popmusik der letzten 40 Jahre bei einem textsicheren Publikum. Auf dem unteren Bild ein Fish-Pie erstaunlicherweise ohne die die obligaten Chips.


Aber man beschäftigt sich nicht nur mit dem Offensichtlichen des Publebens, auch die Metaebene kommt nicht zu kurz: was man oben reinschüttet muss wieder raus und man erkennt damit das Pissoir als Ort der Erleichterung.
Beherrscht bei uns nach Abschaffung der Pinkelrinne schlichte weiße Keramik namens Ideal Standard das Bild, gibt man sich in Irland deutlich mehr Mühe.


Hier die Bemühungen im Brewery Tap in in Tullamore. Die Urinalfotographie als eigenes Genre ist nicht zu empfehlen. Da man ungern beim Hantieren mit einem Fotoapparat auf der Toilette erwischt werden möchte, ist das ganze doch einigermaßen nervenaufreibend.
Der angeblich älteste Pub Irlands liegt in Athlone und ist nicht nur von Touristen stark frequentiert




Geschlafen haben wir vor dem Stadion

Ein Wochenende in Castletownbere auf der Beara-Halbinsel







Mal weder deutsches noch englisches Frühstück sondern Hummer mit chips im Fish Kitchen in Bantry. Als das Werkzeug serviert wurde, hatten wir schon Sorge. Aber wer mit einem Nussknacker umgehen kann, findet auch den Zugang zum Inhalt der Scheren.


Minzen Head
Das Wetter zeigte sich wieder von seiner besseren Seite und so konnten wir das Fahrrad nutzen, um die nächste Landzunge zu erkunden.

Der Ort rühmt sich der südwestlichste Punkt von Irland zu sein, also weder der westlichste noch der südlichste Ort. Aber irgendein Alleinstellungsmerkmal findet sich an vielen Plätzen Irlands.



Das kleine Museum zeigt den früheren Alltag der Leuchtturmwärter. Wobei es sich hier um einen Leuchtturm ohne Turm handelt.


Damit sich der Mensch von heute vorstellen kann, wie der Leuchtturmwärter gewohnt hat, gibt es ihn als Wachsfigur am Esstisch und im Bett



Auf dem Weg nach Dublin, bot sich in Greystones ein Stopp an, um im indischen Restaurant Chakra by Jaipur die sehr gute Vorspeisen zu probieren


Dann schlug das Wetter wieder um und in Dublin schüttete es aus Eimer. Der Wetterbericht machte uns keine Hoffnung, dass es sich nur um ein kurzes Zwischenspiel handeln würde

und so verlassen wir nach drei Wochen Irland und setzen wieder nach England über.
Holyhead begrüßt uns zwei Stunden später mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen.
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