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In der Slowakei

Wir sind zum ersten Mal in der Slowakei und dementsprechend gespannt was uns erwartet. Von Wien aus fahren wir in fünf Stunden in die Hohe Tatra

und finden einen einfachen Campingplatz mit perfektem Blick auf den Lomnicky Stit.

Am nächsten Morgen fährt uns der Besitzer des Platzes zur Talstation der Bergbahn. Nur auf den höchsten Gipfel kommen wir nicht, denn der Zugang ist durch die beschränkte Kapazität der Gondelbahn limitiert.

Das Wetter ist herrlich und der Weg steinig und doch anspruchsvoller als erwartet. Deshalb genießen wir unser anschließendes alkoholfreies slowakisches Bier im Panoramarestaurant umso mehr

Neben dem Bahnhofsgebäude in Tatranská Lomnica gibt es im Supermarkt so manche Leckereien, die aber, wie die Kutteln, der Womoküche verwehrt bleiben

Das Plakat zeigt im Stil eines Wimmelbildes das Speisenerlebnis der slowakischen Küche. Für Liebhaber der leichten oder gar fleischlosen Küche ist die Auswahl allerdings mehr als übersichtlich.

Die slowakische „Einkaufspassage“ versteckt sich in der Provinz oft hinter ganz normalen Hauseingängen. Nur die mit Einkaufstüten schwer beladenen Frauen weisen auf die versteckten Geschäfte hin.

Das Hungergefühl und ein über die Jahrzehnte geschulter Instinkt wies uns den Weg zu einer kleinen Zeitreise in die letzten Jahre des gastronomischen Sozialismus. Eine Mischung aus Restaurant und Kantine, der Schwerpunkt dann eher auf Kantine und zum Wohl der Gäste auf Effizienz und niedrigste Preise getrimmt.

Man nimmt Platz und automatisch kommt eine große Schüssel mit Bohnensuppe, aus der man schöpfen kann solange man möchte. Zwischenzeitlich wählt man aus den drei täglich wechselnden Hauptspeisen und bestellt sich ein Getränk.

Gewarnt sei an dieser Stelle ausdrücklich vor dem sozialistischen Cola Ersatz Kofola. Dabei handelt es sich um ein koffeinhaltiges Getränk, das aus verschiedenen Kräutern und Lakritz hergestellt wird und süß-säuerlich schmeckt. In unserem Kofola war der Anisgeschmack dominant.

Der Hauptgang fällt dann sehr üppig aus, die Wahl zwischen Reis und Pommes wird einem dadurch abgenommen, dass sich einfach beides auf dem Teller befindet.

Ein einfaches Essen, wahrscheinlich nicht regional und sicher wurde den Soßen Unterstützung aus dem Packerl zuteil, aber es schmeckt und in der Küche sind Leute am Werk, die kochen können.

Ach ja, der Preis: 7,90 € komplett

Bekannt ist Levoca vor allem für seine Basilika, die allerdings nur mit einer Führung besucht werden kann. Und da diese auf Slowakisch stattfindet, bekommen wir eine Kurzbeschreibung auf Deutsch in die Hand gedrückt.

Die Bazilika Sv. Jakuba v Levoci ist besonders für ihren Hauptaltar berühmt. Es soll der höchste spätgotische Holzflügelaltar der Welt sein mit einer Höhe von 18,62m und einer Breite von 6,27m

Wie man hier unten sieht, war medizinischen Werbeversprechen schon zu früheren Zeiten mit großer Skepsis zu begegnen. Die heilende Wirkung der Letschauer Paprika dürfte zu vernachlässigen sein (außer vielleicht bei Skorbut).

Das freundliche MBUX bereitet uns trotz sonstiger gelegentlicher Fehlleistungen zumindest hier visuell auf bevorstehende Ereignisse vor.

Der Dieselverbrauch lag erstmalig unter acht Litern, der damit verbundene zurückhaltende Fahrstil strapazierte allerdings die Geduld einer einzelnen Beifahrenden sehr.

Übernachtet haben wir auf dem Parkplatz mit unverstelltem Blick auf die Burg Zips

Die Burganlage zählt zu den größten in ganz Europa. Erbaut im 12. Jahrhundert wurde sie ständig erweitert und umgebaut.

Insgesamt umfasst die Burg mit ihren Türmen, Kapellen und Wehranlagen über 4 Hektar.

Nicht nur wir waren sehr beeindruckt. Auch mancher Filmschaffende hat sich die Burg als Kulisse für seinen Film ausgesucht. Dracula von Francis Ford Coppola wurde hier gedreht und in Dragonheart ist es als Ruine von Avalon der Erholungsort für König Arthur.

Die zweitgrößte Stadt der Slowakei ist Kosice mit schöner Altstadt

und singenden Wasserspielen direkt neben der Staatsoper. Der Wasserstrahl des singenden Brunnens wird anhand der Melodien sehr unterschiedlicher Musikstücke reguliert und erfreut sich auch bei den Einheimischen großer Beliebtheit

Und am nächsten Tag sind wir einfach mal kurz nach Polen zum Abendessen.

Wir haben die Restaurantbetreiber gefragt, ob wir auf ihrem Parkplatz über Nacht stehen können und ja, das war kein Problem. Perfekt um eine gute Flasche Wein zu trinken und das sehr üppige Menü zu genießen

Das Restaurant ist nach einem der vier Hausberge von Zakopane benannt. Die Stadt gilt als die höchstgelegene Stadt in Polen und vielleicht ist das der Grund, warum es so viel geregnet hat. Aber wir hatten noch Glück, denn im Oktober ist hier auch Schnee nicht ungewöhnlich.

Zakopane ist der wichtigste Touristenort der Region und um ins Zentrum zu gelangen, muss zuerst ein riesiger Markt durchschritten werden.

Wir haben uns gefragt, warum hier an allen Ständen die gleichen Käserollen verkauft werden und wie alt die wohl sind, denn viele Touristen waren nicht unterwegs

Zurück in der Slowakei übernachten wir wieder auf einem Parkplatz unterhalb einer Burg, diesmal der Burg Orava.

Diese mittelalterliche Burg liegt auf einer steilen Felsklippe mehr als 100 Meter über dem Fluss Orava.

Um zum größten und ältesten Teil der Burg zu gelangen müssen über 754 Treppenstufen erklommen werden.

Wegen des fantastischen Blicks auf den Fluss und die umgebenden Berggruppen gilt sie als eine der schönsten Burgen der Slowakei.

Die Burg beherbergt in ihren diversen Stockwerken eine archäologische, eine naturwissenschaftliche, eine ethnographische und natürlich eine historische Ausstellung

und sie war der Drehort für Nosferatu von Fritz Lang

Der Aufbruch am nächsten Morgen war etwas hektisch, weil wir aufgefordert wurden den Parkplatz zu wechseln. Dann schnell noch tanken und beim Weg aus der Tankstelle scheinen wir etwas falsch gemacht zu haben. Ein Polizeiauto mit Blaulicht stellt uns kurz danach. Der Fahrer muss sich einem Alkoholtest unterziehen und weil er falsch abgebogen ist, eine Strafe von 20 Euro bezahlen. Und den Rest des Tages den Spott der Beifahrerin ertragen. Der spätere Tritt in einen gigantischen Hundehaufen führte auch zu keiner Besserung der Stimmungslage.

Museum des slowakischen Dorfes

Dabei handelt es sich um ein großes Freilichtmuseum, für das aus den verschiedenen Landesteilen Häuser abgetragen und hier wieder aufgestellt wurden.

Dabei erfährt man auch einiges über das bäuerliche Leben seit dem 18. Jahrhundert.

Übernachtet haben wir auf einer Ranch, die von einem ehemaligen Jockey betrieben wird und der hier auch Reitstunden gibt.

Nach so viel Abgeschiedenheit war uns die Abwechslung im größten slowakischen Kurort sehr recht.

Piestany gehört zu den bekanntesten Rheumabädern Europas und neben heißem Thermalwasser kann man sich auch mit schwefelhaltigem Schlamm einreiben. Also nix wie rein in das größte Bad mit seinen verschiedenen Wasserbecken und Saunen

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