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Graz und Uhudler

Mal wieder eine Stadt: nicht zu groß, sondern perfekt in zwei Tagen zu erleben

Diesmal stand das Essen im Vordergrund, nicht nur beim fotografieren

Der Steirer gilt als ein typisches Wirtshaus in Graz mit typischer Küche

Aber auch sonst gab es einige interessante Objekte, die den Fotografen animierten

und zu einer kleinen Bildgalerie „Ich und mein Hund“ führten

Wir hatten das Glück beim Late Night Shopping mitmachen zu können

allerdings interessierten wir uns mehr für die Light late night

Und jetzt auf zu neuen Weinabenteuern

Fährt man vom Graz Richtung Osten, tangiert man das Anbaugebiet einer önologischen Rarität und allein der Name zwingt quasi zu einer Weinprobe: Uhudler

Die Rebstöcke, aus denen Uhudler gewonnen wird, kamen Mitte des 19. Jahrhunderts aus Amerika und das nicht nur ins Burgenland. Grund war die damals ausgebrochene Reblausplage, die allen Weinstöcken in Europa den Garaus machte. Nur die amerikanischen Rebstöcke waren resistent und so wurden sie in der Folge mit den europäischen Reben veredelt.

Die Vermarktung der Weine dieser unveredelten Rebstöcke (Direktträger) wurde allerdings schon wenige Jahre später verboten und so wurde bis Mitte des 20. Jahrhunderts der Direktwein fast ausgerottet.

In ganz Europa? Nein, in einer kleinen Region im südlichen Burgenland werden die Rebstöcke weiterhin mit den amerikanischen Rebsorten angebaut und daraus der Uhudler gekeltert.

Bis heute sagt man dem Uhudler gesundheitsgefährdende Eigenschaften nach (Blindheit und Impotenz). Gutachten der Uni Graz und ein Gerichturteil verhinderten aber die Vernichtung der Rebstöcke im Burgenland.

Wie nähert sich der Uhudler-Novize nun diesem Wein? Wir haben uns einfach den Sieger eines österreichischen Weinmagazins ausgesucht und dann direkt angesteuert.

Im Hinterkopf die Bilder renommierter französischer Chateaus oder wenigstens die architektonischen Preziosen der Pannobile-Winzer, waren wir einigermaßen erstaunt, als wir im Vorgarten eines simplen Zweifamilienhäuschens mit einer ausgebauten Scheune als Verkaufsraum standen.

Die Spitzenwinzer entpuppten sich als mindestens achtzig Jahre altes Ehepaar, das ihren lediglich einen Hektar großen Weingarten alleine bewirtschaftet und sich über potentielle Kunden sehr freut. Der Wein selbst bietet in der Nase und am Gaumen einen je nach Sichtweise betörenden oder auch irritierenden Geschmack nach Erdbeere und verabschiedet sich dann in Ermangelung von Säure mit einem unspektakulären Abgang. Ein kleines Kistchen fand dennoch den Weg ins Kärrele und unsere Gäste müssen künftig bei Einladungen mit Uhudler als Aperitif rechnen.

Bei unserem wunderbaren Stellplatz am Abend konnten wir nach einem Bad im überdachten Pool und bei herrlichem Blick über das weite Tal den Uhudler genießen und bisher sind bei uns noch keine gesundheitliche Defizite aufgetreten.

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